Essen
10. September 2025 | Pressebeitrag

Neue Bewegungstherapie: Mehr Lebensqualität für krebskranke Kinder und Jugendliche

Eine neue Bewegungstherapie soll jungen Krebspatient:innen helfen, Nebenwirkungen der Behandlung zu lindern, Muskelkraft und Lebensqualität zu verbessern. Das Projekt BEPPO kombiniert stationäre, ambulante und digitale Trainings und wird über 3,5 Jahre mit 7,4 Millionen Euro gefördert. 346 Kinder und Jugendliche nehmen an der Studie teil. Ziel der Forschenden: Sport und Bewegung als festen Bestandteil der Krebsversorgung zu etablieren.

Neue Bewegungstherapie

Mehr Lebensqualität für krebskranke Kinder und Jugendliche

Eine Krebsdiagnose verändert das Leben eines Kindes von Grund auf: lange Klinikaufenthalte, wenig Bewegung, belastende Therapien – und dazu die Sorge von Familie und Freundeskreis. Viele Betroffene verlieren neben Muskelkraft auch Lebensfreude und Teilhabe am Alltag. Eine neue Therapie soll junge Patient:innen in Bewegung bringen und die Nebenwirkungen von Krebstherapien lindern. Das Vorhaben wird mit knapp 7,4 Millionen Euro über 3,5 Jahre vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Davon fließen 1,3 Millionen Euro an das Westdeutsche Tumorzentrum Essen und die Klinik für Kinderheilkunde III des Universitätsklinikums Essen.

Im Zuge des Projektes BEPPO* erhalten Patient:innen zwischen 3 und 18 Jahren ab der Diagnose eine 6-monatige Sport- und Bewegungstherapie. Das Programm kombiniert stationäre, ambulante und digitale Trainingseinheiten bei den an Krebs Erkrankten daheim. Das Projekt wird von Priv.-Doz. Dr. Miriam Götte, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, geleitet und läuft von Oktober 2025 bis März 2029.

„Bewegung ist weit mehr als nur ein Ausgleich – sie kann Fatigue lindern, Mobilität erhalten und Betroffenen Selbstwirksamkeit und ein Stück Normalität zurückgeben“, sagt Konsortialführerin PD Dr. Miriam Götte, die das Projekt mit Prof. Dr. Freerk Baumann vom Universitätsklinikum Köln leitet. „Wir möchten belegen, dass BEPPO besser wirkt als die aktuelle Regelversorgung, die nur in sehr seltenen Fällen Bewegungstherapie als Kassenleistung beinhaltet“, betont PD Dr. Götte. „Das wäre life changing. BEPPO könnte nicht nur die Lebensqualität und Muskelkraft verbessern, sondern auch Behandlungskosten durch die Reduzierung von Spätfolgen senken.“ Gelingt der Nachweis, soll das neue Therapiekonzept in die Regelversorgung der pädiatrischen Onkologie überführt werden – als Ergänzung zur medizinischen Therapie.

Deutschlandweit nehmen an BEPPO 346 Kinder und Jugendliche aus 13 kinderonkologischen Zentren teil. Beteiligt sind zudem Krankenkassen wie TK, AOK Rheinland/Hamburg, Barmer, DAK-Gesundheit und KKH sowie wissenschaftliche Partner:innen aus Köln und Regensburg für die Evaluation. Einbezogen wird beispielsweise auch die Expertise des Netzwerks ActiveOncoKids und der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie.

* BEPPO steht für die Evaluation „Bewegungs- und sporttherapeutischer Interventionen unter medizinischer Therapie in der Pädiatrischen Onkologie“.

Mehr zum Netzwerk ActiveOncoKids:

https://www.activeoncokids.org

Mehr zu der Sport- und Bewegungstherapie am WTZ Essen:

https://wtz-essen.de/beratung-und-unterstuetzung/sport-und-bewegungstherapie

Weitere Informationen 
PD Dr. Miriam Götte 
WTZ Westdeutsches Tumorzentrum Essen am UK Essen 
Leitung WTZ Sport- und Bewegungstherapie 
E-Mail:  miriam.goette@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-8083
Pressekontakt 
Martin Rolshoven, M.A.
Dekanat, Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen
E-Mail:  martin.rolshoven@uk-essen.de 
Telefon: 0201/723-6274
News-Seite:  www.uni-due.de/med
www.facebook.com/medessen|www.twitter.com/medessen|Protected link
Über die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen 
Wissenschaft und Forschung auf höchstem internationalem Niveau
 und eine herausragende, exzellente Ausbildung 
zukünftiger Ärzt:innen: Diese Ziele hat sich die Medizinische 
Fakultät gesteckt und verfolgt sie mit Nachdruck. 
Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist 
die Forschung an der Fakultät mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung 
in Herz- und Kreislauferkrankungen, Immunologie und Infektiologie,
 Onkologie, Translationaler Neuro- und Verhaltenswissenschaften
sowie Transplantation. 
Der 2014 bezogene Neubau des Lehr- und Lernzentrums bietet den 
Studierenden der Medizinischen Fakultät exzellente Ausbildungsmöglichkeiten.
Über die Essener Universitätsmedizin 
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum 
Essen sowie 15 Tochterunternehmen,
 darunter die Ruhrlandklinik, das St. Josef Krankenhaus Werden, 
die Herzchirurgie Huttrop und das 
Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen. 
Die Essener Universitätsmedizin ist mit etwa 1.700 Betten das 
führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets
 und seit 2015 auf dem Weg zum Smart Hospital. 2020 behandelten 
unsere rund 10.000 Beschäftigten etwa 64.000 stationäre
 und 300.000 ambulante Patient:innen. 
Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum, einem der größten 
Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für 
Organtransplantation, einem international führenden Zentrum 
für Transplantation, in dem unsere 
Spezialist:innen mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, 
Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, 
sowie dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum,
einem überregionalen Zentrum der kardiovaskulären Maximalversorgung, 
hat die Universitätsmedizin Essen eine weit 
über die Region reichende Bedeutung für die 
Versorgung von Patient:innen. 
Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit 
ist die Forschung an der 
Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit 
ihrer Schwerpunktsetzung in Herz- und Kreislauferkrankungen, 
Immunologie und Infektiologie, Onkologie, Translationale 
Neuro- und Verhaltenswissenschaften sowie Transplantation.

Bildrechte: Beppo / Netzwerk ActiveOncoKids

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