Netzwerk
4. April 2023 | Pressebeitrag

„Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs!“

Enge Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Behandlung

„Ich hatte Glück im Unglück!“ Bernhard Notarp ist erleichtert, dass die Voruntersuchungen keine Hinweise auf Metastasen ergeben haben und er inzwischen auch die Operation zur Entfernung des bösartig veränderten Gewebes am Darm gut überstanden hat. Die Diagnose hatte der heute 84-Jährige aus dem Kreis Recklinghausen im Dezember vergangenen Jahres nach einer Darmspiegelung bekommen. Die Analyse der Gewebeprobe ergab, dass es sich dabei um ein sogenanntes Leiomyosarkom handelte. Für die weitere Behandlung dieser seltenen Darmkrebsform kam der ehemalige Landwirt zu den Spezialistinnen und Spezialisten ins Darmzentrum des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster ans UKM (Universitätsklinikum Münster).

„Das Leiomyosarkom ist ein Tumor, der von der Muskulatur ausgeht“, erklärt Dr. Philipp Houben, neuer Leiter des UKM-Darmzentrums, der sich auch auf die Sarkomchirurgie spezialisiert hat. „Prinzipiell kann diese Krebsart an jeder Stelle im Körper auftreten. Bei Herrn Notarp war der Enddarm befallen“, ergänzt Oberärztin Dr. Jennifer Merten, Bereichsleiterin der Chirurgischen Endoskopie. Gemeinsam besprachen die beiden das weitere Vorgehen in der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz mit den Kolleginnen und Kolle-gen der unterschiedlichen Fachbereiche. „Zum WTZ Münster gehört auch das zertifizierte Sarkomzentrum unter der Leitung von Dr. Torsten Keßler. Die entsprechenden Expertinnen und Experten arbeiten also unter einem Dach eng zusammen und kennen die Besonderheiten dieser speziellen Krebsform“, so Dr. Houben weiter.

Die Ausdehnung des Tumors und die schwer erreichbare Lage erforderten eine größere Operation, bei der auch das umliegende Gewebe für einen aus-reichenden Sicherheitsabstand entfernt werden musste. „Natürlich bedeutet solch ein komplexer Eingriff für Patientinnen und Patienten, die wie Herr Notarp schon etwas älter sind, ein höheres Risiko – zum Beispiel mit Blick auf die Dauer der OP und die Narkose“, erklärt der Chirurg. Auch deswegen sei die Behandlung durch ein erfahrenes und eingespieltes Team von besonderer Bedeutung.

„Ich habe mich gut versorgt gefühlt – von den Ärztinnen und Ärzten und auch den Pflegenden“, ist Bernhard Notarp dankbar und erleichtert, dass er die Operation gut überstanden hat. Nach zwei Wochen war er wieder so fit, dass er das Krankenhaus verlassen und zu seiner Familie fahren durfte. „Da packen alle mit an und ich kann mich richtig erholen. Es bringt ja nichts, die Decke über den Kopf zu ziehen“, so der ehemalige Landwirt. Er freue sich schon auf die Spaziergänge im Wald hinter seinem Hof. „Da kenne ich jeden Baum und jeden Strauch!“

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen. Rund 59.000 Menschen in Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts jährlich neu daran. Dabei unterscheiden die Spezialistinnen und Spezialisten jedoch viele unterschiedliche Formen. „Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs“, betont Dr. Houben. „Gerade bei seltenen, speziellen Tumortypen und schwierigen Fällen sind die Vernetzung und die enge Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten Medizinerinnen und Mediziner besonders wichtig, um den betroffenen Patientinnen und Patienten in der Region und auch überregional die optimale Therapie anbieten zu können.“

Weitere Meldungen

Netzwerk
18.07.2024 | Pressebeitrag

Frühe Einbindung von Patient:innen in die Entwicklung klinischer Studien: Ein Gewinn für alle Beteiligten

Das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) Netzwerk an den Universitätskliniken Essen und Münster setzt neue Maßstäbe in der Patientenbeteiligung: Der WTZ-Patientenbeirat hat eine „Standard Operating Procedure“ (SOP) entwickelt, die die frühe Einbindung von Patient:innen in die Entwicklung klinischer Studien regelt. Diese Initiative bietet zahlreiche Vorteile und stärkt das Vertrauen und die Sicherheit auf beiden Seiten – sowohl für die Betroffenen als auch für die Forschenden. Durch die frühzeitige Einbindung von…

Netzwerk
11.07.2024 | Pressebeitrag

Erstklassige Krebsmedizin für die Bevölkerung NRWs

Damit die deutsche Bevölkerung Zugang zu modernster Krebstherapie und Tumordiagnostik erhält, unterstützt die Deutsche Krebshilfe den Ausbau des Netzwerks Onkologischer Spitzenzentren. Das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) hat sich bei der Bewertung durch renommierte onkologische Gutachter*innen als Konsortium Essen-Münster erfolgreich unter Beweis gestellt und wurde nun erneut als Onkologisches Spitzenzentrum von der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet. Das WTZ Konsortium deckt die gesamte Ruhrregion, Westfal…

Netzwerk
08.07.2024 | Pressebeitrag

„Neuroendokrine Tumoren sind Meister der Tarnung!“

Das Zentrum für Neuroendokrine Tumoren des UKM ist von der „European Neuroendocrine Tumor Society“ (ENETS) als spezialisiertes Behandlungszentrum zertifiziert worden. Als überregionale Anlaufstelle ermöglicht es die optimale Versorgung von Patientinnen und Patienten, die wie Bruno Köhler an dieser seltenen Krebserkrankung leiden. | lie  „Wenn man Hufgetrappel hört und es nach Pferd riecht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Pferd – aber eben nicht immer. Manchmal ist es auch ein Zebra.“ Bruno Köhle…

Netzwerk
08.07.2024 | Pressebeitrag

Schwer zu erkennen und schwer zu behandeln“: das Hautlymphom

Oft ist der Leidensweg der Betroffenen lang, weil die seltene Hautkrebserkrankung wie bei Rudolf Wichette erst spät erkannt wird. Dank einer Kombination innovativer Therapien geht es dem 66-Jährigen heute endlich wieder gut. | lie Es fing mit leichten, roten Flecken im Gesicht an. „Ich habe zunächst an Neurodermitis gedacht und bin zur Hautärztin gegangen“, erinnert sich Rudolf Wichette an die Zeit vor mittlerweile gut vier Jahren, als die ersten Hautveränderungen im Gesicht auftraten. Auch die Hautärztin g…

Netzwerk
27.06.2024 | Pressebeitrag

Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL und NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes informieren gemeinsam mit CCCE über NRW-KI-Strategie

Künstliche Intelligenz ermöglicht disruptive Innovationen auch in der Krebsmedizin. Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL und NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes informierten heute in Essen gemeinsam mit dem Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE), wie moderne Datenwissenschaften die Versorgung von Krebspatienten verbessern können. Im CCCE bringen die beiden Onkologischen Spitzenzentren der Universitätsmedizin Essen und der Uniklinik Köln mit ihrer Forschung die Krebsmedizin in NRW voran. Das CCCE wurd…

Netzwerk
20.03.2024 | Pressebeitrag

„Da waren plötzlich dunkle Wolken über meinem Kopf“

Immer häufiger sind auch junge Menschen wie Patrick Bertels (29) von Darmkrebs betroffen. Als Mitglied des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsverbundes PerMiCCion sucht eine Arbeitsgruppe am UKM (Universitätsklinikum Münster) nach möglichen Ursachen. Münster (ukm/lie). „Ich wusste, dass ich ein erhöhtes Risiko habe, an Darmkrebs zu erkranken. Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, dass es mich wirklich erwischt“, erinnert sich Patrick Bertels an den Moment, in dem währen…

Netzwerk
06.03.2024 | Pressebeitrag

Von der Vor- bis zur Nachsorge: 2. Krebstag Westfalen bietet umfassende Einblicke rund um das Thema Krebs

Ein abwechslungsreiches Programm mit praktischen Workshops und informativen Vorträgen – das bietet der 2. Krebstag Westfalen, den das Westdeutsche Tumorzentrum am Freitag, 08. März 2024, am UKM veranstaltet. Welche Möglichkeiten der Krebsvorsorge gibt es? Können Ernährung und Bewegung sich positiv auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken? Was beinhaltet eine gute Nachsorge? Zahlreiche Spezialistinnen und Spezialisten der verschiedenen Fachbereiche und Berufsgruppen stehen bereit, den Besucherinnen u…

Netzwerk
07.02.2024 | Pressebeitrag

„Ich habe sehr viel Glück gehabt“:

Die ersten Patientinnen und Patienten am UKM profitieren von den erfolgversprechenden weltweiten Neuentwicklungen in der Krebstherapie, die einen gezielten Angriff der Krebszellen ermöglichen – auch wenn die Erkrankung wie bei Werner Isbach schon mehrfach zurückgekehrt ist. | lie Als bei Werner Isbach 2021 eine aggressive Form von Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert wurde, musste alles sehr schnell gehen. Die befallenen Lymphknoten im Bauchraum waren bereits stark geschwollen und drückten auf die benachbarten O…

Netzwerk
25.01.2024 | Pressebeitrag

Krebstag Ruhr 2024: Über 300 Interessierte informierten sich

Am Samstag, 20.01.2024 fand der sechste Krebstag Ruhr des Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) Netzwerks unter Beteiligung der Deutschen Krebshilfe und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) statt. Es informierten sich über 300 Interessierte vor Ort im Lehr- und Lernzentrum am Universitätsklinikum Essen sowie digital über Zoom. Zum ersten Mal konnte die etablierte Patientenveranstaltung mit einer Förderung der Deutschen Krebshilfe realisiert werden. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kreb…

Netzwerk
22.01.2024 | Pressebeitrag

Krebs und Ernährung: Was helfen kann, Metastasen zu stoppen

Welche Nährstoffe brauchen Tumoren, um Metastasen zu bilden? Wo ist ihr Stoffwechsel angreifbar? Und was hat mein Essen mit Hautkrebs zu tun?

Unser Netzwerk

Im Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) kooperieren die onkologischen Zentren der Universitätsmedizin Essen und des Universitätsklinikums Münster für die Weiterentwicklung der Krebsmedizin und eine optimale Patientenversorgung.

Die landesweite strategische Vernetzung ermöglicht allen Betroffenen in der Region einen schnellen und wohnortnahen Zugang zu modernster Krebsmedizin auf höchstem Niveau.

Durch den Zusammenschluss werden zusätzliche Synergie-Effekte in den Bereichen Forschung, Lehre und Therapie sowie in Aus-, Fort- und Weiterbildung geschaffen – zum Wohle unserer Patienten.

Starke Partner im
Kampf gegen Krebs